Wortmagie.

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Was ich am allerallerallerliebsten mache: Menschen zuhören, in ihre Erinnerungen eintauchen und aus dem Erzählten einen Text weben: Worte finden für das, was Menschen ausmacht.

Genauso gerne stelle ich Fragen, knüpfe Zusammenhänge, ordne Fakten und kleide die Essenz dessen, was ich in Gesprächen höre und wahrnehme, in Worte. Die Verbindung, die dabei entsteht, ist Magie.

In den vielen Gesprächen und Interviews, die ich als Autorin und Journalistin, aber auch als Tochter und Enkelin in meiner eigenen Familie geführt habe, ist mir immer wieder das gleiche, oft überraschende Bedürfnis begegnet: der Wunsch zu erzählen, gehört und »gesehen« zu werden. Das hat mich bestärkt, dem biografischen Schreiben mehr Raum zu geben.

In meine biografische Arbeit fließen verschiedene Erfahrungen ein. Als Autorin unterstütze ich Menschen dabei, ihre Erinnerungen festzuhalten. Wer eine Geschichte hinterlässt, an den kann gedacht werden. Wer seine Erinnerungen teilt und bewahrt, erhält Antworten auf die Fragen: Wer bin ich? Wer war ich? Wer will ich sein und was möchte ich weitergeben?

Als Journalistin möchte ich Menschen für die Zwischentöne der Realität sensibilisieren. Ich frage nach, wo sich Gespräche in Oberflächlichkeiten verlieren oder Emotionen unter dem Mantel von Vorurteilen verschwinden. Mein Ziel: ein »Aha« und ein »Mhmm« beim Lesen. Und als Tochter, Enkelin und junge Frau, die in Ostdeutschland geboren wurde und aufgewachsen ist, kenne ich die zeitgeschichtlichen Wendepunkte und Biografiebrüche aus den Erzählungen meiner eigenen Familie.

Keine Zukunft ohne Vergangenheit

Was mich seit meinem Studium (einer Mischung aus Kommunikations-, Politik- und Kulturwissenschaften in Deutschland und Spanien) am meisten interessiert, ist die Frage, wie und was wir erinnern (und was nicht). Wie wir uns selbst erzählen und unsere Vergangenheit in der Gegenwart präsent halten – als Gesellschaft, aber auch als Individuum. 

Ich beschäftige mich unter anderem mit deutscher und spanischer Erinnerungskultur, mit Identitätskonstruktionen und der Bedeutung des Erinnerns und des Sich-Selbst-Erzählens für unser Zusammenleben. Erfahrungen in der Arbeit mit biografischem Material habe ich in zahlreichen Interviews gesammelt, als Wissenschaftlerin, als Journalistin und als Autorin.

Handwerk und Leidenschaft

Die professionelle Arbeit mit Texten ist meine Leidenschaft – und mein Handwerk. Meine Finger ans Schreiben gewöhnt, meine Fragetechniken poliert und den Blick fürs Detail geschärft habe ich bei lokalen und überregionalen Medien in Deutschland und Spanien. Meine Artikel sind erschienen u. a. in DAS MAGAZIN, Der Tagesspiegel, Mittelbayerische Zeitung, Mannheimer Morgen, SPIEGEL, Quantara, der Zeitschrift KULTURAUSTAUSCH und Economía Hispano-Alemana.

Was mich von Anfang an interessiert hat, waren die Lebensgeschichten von Menschen, was sie an- und umtreibt, ihr Warum im Leben. Die leisen Themen, die Klischees entstauben. Seit einigen Jahren gebe ich diesen Geschichten mehr Raum.

2018 hielt ich für das ifa die Biografien von 24 Menschen weltweit fest, die sich für Menschenrechte, Demokratie und Kulturaustausch engagieren (ein Beispiel finden Sie hier ). Weitere biografische Projekte habe ich unter anderem für die Firma Rohnstock Biografien umgesetzt. Eines meiner Herzensprojekte ist die Buchreihe über Menschen in den Berliner Kiezen Friedrichshain und Kreuzberg. Wenn ich nicht gerade Interviews führe oder Biografien und Memoiren verfasse, lektoriere ich Sach- und Fachtexte für Wissenschaftler:innen, Privatpersonen und NGOs aus den Bereichen Kultur und Politik.

Ich lebe in Berlin und bin Mitglied im Biographiezentrum (Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen e.V.), im Berufsverband Freischreiber e.V. und im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V.

»Herzerfrischend, feinfühlig und feinsinnig arbeiten Sie als Autorin, das möchte ich Ihnen dankend sagen. Sie haben die warmherzigste Formulierung meines Lebens erarbeitet. Meine Kinder brachen ob der Wiedererkennungswerte in Tränen aus.«
— Bernd Siebert, Uhrmachermeister

Ich freue mich auf Ihre Geschichte.