Arbeitsprobe »Von der Amnestie zur Amnesie«

erschienen auf Quantara.de

»Im Libanon ist Verdrängung zum Dauerzustand geworden«, sagt die Journalistin und Orientalistin Monika Borgmann. Mit dem 2004 gegründeten Archiv UMAM Documentation & Research versucht sie, die Lücken im kollektiven Gedächtnis des Landes zu schließen.

Frau Borgmann, im Libanon gab es zwischen 1975 und 1990 einen Bürgerkrieg, wie geht das Land mit der Erinnerung daran um?

Der libanesische Staat hat seine Vergangenheit nie wirklich aufgearbeitet. Noch heute sprechen viele vom »Krieg der anderen«, weil unter anderem Syrien und Israel intervenierten, aber es war nicht nur ein Krieg der anderen. Es gibt keine nationale Erinnerungskultur, nur individuelle, konfessionell geprägte Erinnerungen. Genau dort setzt die Arbeit von unserer Organisation UMAM an: Wir wollen die fragmentierten Erinnerungen allen Libanesen zugänglich machen – auch die blinden Flecke, über die nicht gesprochen wird.

Hier finden Sie das gesamte Interview (Link führt zu Quantara.de).

Der libanesische Staat hat den Bürgerkrieg nie wirklich aufgearbeitet. Noch heute sprechen viele vom "Krieg der anderen.”

Der libanesische Staat hat den Bürgerkrieg nie wirklich aufgearbeitet. Noch heute sprechen viele vom »Krieg der anderen«.